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Leben in Aachen
Die Entscheidung nach Aachen zu kommen und hier zu leben, war gleich-
zeitig schwer und leicht. Sie machte mich traurig und glücklich, ich war auf-
geregt, interessiert, optimistisch, sehnsüchtig, zuversichtlich und besorgt über
das neue Leben, hatte viele gemischte Gefühle, fand es schwierig, weil ich
meine Mutter, meine Geschwister, Freunde, enge Verwandte, meine Arbeit
und mein eigenes Unternehmen verließ, auf der anderen Seite fand ich es
leicht, weil ich verliebt war. Ich setzte auf die Liebe, die Liebe war stärker.
Aachen ist mein neues Zuhause wegen der Liebe, der Menschen, die ich
kennengelernt habe, wegen der Sicherheit und der Ruhe, die ich hier fühle.
Aachen ist die Stadt, in der meine Kinder geboren wurden und in der ich Mut-
ter und Ehefrau wurde.
Für mich ist Aachen eine kleine Stadt, denn ich bin in Lima geboren und
aufgewachsen, einer Stadt, die derzeit etwa neun Millionen Einwohner hat.
Am Anfang habe ich Aachen mit Abhängigkeit und Herausforderungen ver-
bunden. Weil ich noch nicht Deutsch sprach, war ich von meinem Partner
abhängig. Auch auf sozialer Ebene, weil ich hier keine Familie oder Freunde
hatte, und auch finanziell war ich abhängig. Ich hatte kein Einkommen, weil
ich nicht arbeiten konnte.
Viele Sachen überraschten mich, zum Beispiel, die Ruhe in der Stadt, der Ver-
kehr, der Busfahrplan, die Parks, das viele Grün, der Karnevalszug, dass die
Geschäfte am Sonntag geschlossen sind, die Ordnung, die sogar in der Kirche
herrschte, wenn die Leute zur Kommunion gehen.
In dieser Stadt habe ich geheiratet, meine beiden Söhne Kevin Nicolas und
Carlos Enrique kamen hier zur Welt, das war eine der größten Herausforde-
rungen, denn ich musste lernen Mutter zu sein, und Hand in Hand mit die-
sen Herausforderungen auch lernen eine Ehefrau zu sein, eine Partnerin. Ich
musste die Sprache lernen, Menschen zu treffen und kennen zu lernen, mich
als Teil dieser Stadt zu fühlen und auch Arbeit zu finden.
Das Erste, was ich in meinen Koffer packte auf dem Weg in mein neues Le-
ben, waren Fotos. Fotos von meiner Familie, von Freunden, die etwas von
meinem Leben in Lima erzählten; es war wie einen Teil meines Lebens nach
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